Probleme mit Pilzbefall

Probleme mit Pilzbefall

Pilze sind offensichtlich genügsam: sie wachsen sogar auf den Linsen von Kameraobjektiven. Wie auch Zuchtpilze liebt dieser Glaspilz (auch Fungus genannt) eine dunkle Umgebung und hohe Luftfeuchtigkeit.

Damit war ich selbst schon konfrontiert bei einem Objektiv, das ich unachtsam im Keller gelagert hatte. Weil ich Beeinträchtigungen des optischen Systems weit weniger kritisch sehe als andere, benutze ich es und stelle keine erkennbaren Auswirkungen fest. Der Pilzbefall bei diesem Objektiv betrifft allerdings nur eine kleine Fläche von ungefähr 3 mm Durchmesser.

Als mir für meine Pentax 645 ein 75 mm Objektiv angeboten wurde, habe ich es trotz massivem Pilzbefall für einen geringen Betrag gekauft aber mich gefragt: welche Auswirkungen hat das denn?

Nach dem Ausschrauben der hinteren Linsengruppe konnte ich einiges von dem heftigen Befall entfernen, aber ein weiteres Auseinanderschrauben war mir zu riskant. Das Objektiv hat deshalb noch immer einen sehr deutlich sichtbaren Pilzbefall.

Nach einigen Testaufnahmen auch mit kontrastreicher Motive bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man mit dem Objektiv bestens fotografieren kann – siehe die beiden Bilder rechts. Aber es blieb natürlich die Frage: wäre es ohne den Pilzbefall nicht doch noch besser?

Ein Vergleich

Eigentlich bewegt mich das nicht so sehr, aber da ich die Gelegenheit hatte, ein zweites Objektiv ohne Pilzbefall zu testen, habe ich mir die Sachlage genauer angesehen.

Meine Objektiv zeigt dichte Ablagerung von Pilzfäden auf Front- und Rückseite, das andere hat ein weitestgehend klares Glas mit etwas Staub.

Mit diesen beiden Objektiven habe ich einen kleinen Ausflug gemacht und das gleiche Motiv jeweils zweimal bei offener Blende aufgenommen – einmal mit jedem Objektiv, und immer in der gleichen Reihenfolge. Alle Bilder sind auf dem selben Film, so dass alle gleich entwickelt wurden. Und damit auch bei der Bildbearbeitung alles gleich ist, habe ich jeweils das Paar gemeinsam gescannt und bearbeitet.

Wie man sieht, ist nur bei einem Bildpaar ein marginaler Helligkeitunterschied festzustellen. Bei dem dunkleren dieser beiden Bilder habe ich aber auch etwas mehr Himmel auf dem Bild, was zu einer knapperen Belichtung führt und diesen Unterschied erklärt 

Auch auf den unten gezeigten Ausschnitten dieser Bilder kann ich allenfalls kleine Unterschiede am genauen Fokuspunkt festellen, aber in der Bildschärfe und im Kontrast unterscheiden sich die Bilder nicht.

links 1
rechts 4
rechts 2
rechts 5
rechts 3

Das alles wunderte mich nicht, denn es bestätigte was ich beim ersten Testfilm mit dem pilzbefallenen Objektiv schon festgestellt hatte. Und ich weiß zudem, dass auch Nebel im Objektiv viel weniger Auswirkungen hat als die meisten wohl glauben. Mit dem billig erstandenen Objektiv kann ich also weiter fotografieren, ohne jeweils zu denken, dass es vielleicht doch besser sein könnte. So weit war ich mit dem Testresultat sehr zufrieden.

Das Problem

Und was ist nun mein Problem? Ich hatte mir nicht notiert, in welcher Reihenfolge ich die Objektive verwendet hatte. Ich kann also nicht sagen, ob das erste oder das zweite Bild mit dem pilzbefallenen Objektiv aufgenommen wurde. Das werde ich wohl nicht mehr herausfinden, und ich muss es auch gar nicht wissen.

 

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